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„Hundetraining mit Druck – was tun,
wenn die Hundeschule
nur Härte kennt?“

Wie du deinem Hund hilfst, wenn die
Hundeschule nur mit Härte arbeitet

„Unser Hund verändert sich – und die Hundeschule sagt, wir müssen strenger sein!“
Du bemerkst, dass dein Hund ängstlich, aggressiv oder apathisch wird. Vielleicht knurrt er plötzlich, zieht sich zurück oder reagiert übertrieben auf Alltagsgeräusche. In der Hundeschule heißt es dann oft: „Da müssen Sie konsequenter sein!“ oder „Der Hund braucht eine klare Rangordnung.“ – Doch was, wenn genau dieser Druck das Problem verschlimmert?
Viele Hundehalter:innen stehen vor diesem Dilemma: Sie wollen ihrem Hund helfen, aber die empfohlenen Methoden fühlen sich nicht richtig an – oder verschlechtern sogar die Situation. Dieser Artikel zeigt dir, warum Druck im Training oft kontraproduktiv ist, welche Alternativen es gibt und wie du deinen Hund wieder zu mehr Sicherheit und Entspannung führst.

Warnsignale: So erkennst du,
dass dein Hund unter dem Training leidet

Nicht jeder Hund zeigt Stress auf die gleiche Weise. Manche werden laut, andere still.

Achte auf diese Anzeichen:

Körperliche Stresssignale:
• Häufiges Gähnen, Lefzenlecken, Wegdrehen
• Zittern, eingeklemmter Schwanz, angespannte Körperhaltung
• Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit nach dem Training

Verhaltensänderungen:
• Plötzliche Aggression (Knurren, Schnappen) in Situationen, die früher kein Problem waren
• Rückzug („Mein Hund arbeitet nicht mehr mit, ignoriert mich“)
• Übertriebene Reaktionen auf Geräusche, andere Hunde oder Menschen

Lernblockaden:
• Der Hund „vergisst“ plötzlich Kommandos, die er eigentlich beherrscht
• Er wirkt wie „abgeschaltet“ oder starrt ins Leere

Falls du eines oder mehrere dieser Signale bei deinem Hund beobachtest, ist das ein klares Indiz dafür,
dass das aktuelle Training ihm schadet – selbst wenn die Hundeschule etwas anderes sagt.

(Hier findest du übrigens weitere Artikel zum Thema “Verhaltensprobleme” und “Aggressionen verstehen“)

Warum „mehr Druck“ oft das Falsche ist

Viele traditionelle Hundeschulen arbeiten mit Methoden wie Ruck am Halsband, Alpha-Rollen oder lauten Korrekturen. Die Begründung: „Der Hund muss wissen, wer der Chef ist.“ Doch moderne Verhaltensforschung und Tierärzt:innen warnen:

• Druck erzeugt Gegenwehr oder Resignation – aber kein Vertrauen. Hunde, die mit Härte trainiert werden, entwickeln oft Angst vor ihrem Menschen – statt zu ihm aufzuschauen.
Die „Erfolge“ sind meist nur kurzfristig: Der Hund gehorcht aus Angst, nicht aus Einsicht!

• Chronischer Stress macht krank.
Studien zeigen: Hunde unter Dauerstress leiden häufiger unter Magen-Darm-Erkrankungen, Hautproblemen und einem geschwächten Immunsystem (Quelle: Tierärztliche Hochschule Hannover, 2023).

• Verhaltensprobleme werden oft schlimmer.
Ein ängstlicher Hund, der mit Druck „therapiert“ wird, kann aggressiv werden – aus purer Verzweiflung.

Ein unsicherer Hund zieht sich weiter zurück oder entwickelt Zwangsverhalten (z.B. ständiges Pfotenlecken).
„Aber die Trainerin sagt, das sei normal!“
Nein, ist es nicht. Ein gutes Training baut auf Vertrauen, Geduld und positiver Verstärkung auf – nicht auf Einschüchterung.

Was du tun kannst:
5 Schritte raus aus dem Druck-Training

1. Vertraue deinem Bauchgefühl
Wenn sich eine Methode „falsch“ anfühlt, ist sie es oft auch.
Du kennst deinen Hund am besten – wenn er leidet, ist es egal, was die Hundeschule sagt!

2. Suche nach einer positiven Hundeschule
Achte auf diese Merkmale:
✔ Kein Einsatz von z.B. Würgehalsbändern, Stachelhalsbändern oder Ruck-Methoden, kein Werfen von Gegenständen nach dem Hund, Erschreckmethoden, Gewalt, Druck, Runterdrücken und/oder Schlagen, anderen Hunden, die deinem Hund zeigen sollen wo “es lang geht”, Anschreien usw.
✔ Belohnungsbasiertes Training (Leckerlis, Spiel, Lob)
✔ Individuelle Betreuung – nicht „One-size-fits-all“-Lösungen
✔ Zertifizierte Trainer:innen

(z.B. mit erfolgreich absolvierten Studienlehrgängen, die mit einem Zertifikat belegt sind, durch Tierärztekammer, IBH und/oder geprüfte und ebenfalls zertifizierte Akademien ausgehändigt.)

Tipp:
Frag im Probetraining: „Wie gehen Sie mit ängstlichen/aggressiven Hunden um?“
Die Antwort verrät viel.

3. Baue Vertrauen auf – mit kleinen Schritten
Kein Training unter Stress: Wenn dein Hund überfordert ist, mach eine Pause.
Belohne gewünschtes Verhalten – auch kleine Fortschritte.
Vermeide „Power-Sessions“: Lieber 3x täglich 2 Minuten üben als 1x 30 Minuten mit Frust.

4. Dokumentiere die Fortschritte
Führe ein Trainingstagebuch:

Wann zeigt dein Hund Stress?
Welche Methoden wirken positiv?
Gibt es Situationen, in denen er entspannt ist?
→ So erkennst du Muster und kannst gezielt gegensteuern.

5. Hol dir Unterstützung – auch außerhalb der Hundeschule
Tierärzt:innen: Manche Verhaltensprobleme haben körperliche Ursachen (z.B. Schmerzen).
Hundetrainer:innen, Hundepsychologen und Verhaltensberater mit Schwerpunkt Angst/Aggression.

Fazit

Dein Hund verdient ein Training ohne Angst
Es ist mutig, infrage zu stellen, was in der Hundeschule gelehrt wird – besonders, wenn alle anderen sagen: „Das hat bei uns auch funktioniert!“ Doch nicht jeder Hund ist gleich. Ein ängstlicher, gestresster oder aggressiver Hund braucht keine „härtere Hand“,
sondern Sicherheit, Geduld und eine Methode, die ihn nicht überfordert.
Du bist nicht allein: Immer mehr Hundehalter:innen suchen nach Alternativen – und finden sie.
Es gibt einen Weg raus aus dem Druck-Training.

Was jetzt?

Wechsle die Hundeschule, wenn sie auf Druck setzt.
Probiere positive Methoden – auch mit YouTube-Tutorials.
Tausche dich aus – in Facebook-Gruppen oder Foren, die auf positives Training setzen.
Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie hast du deinen Hund aus dem Stress-Training geholt?
Schreibe mir gerne deine Erfahrungen.

Checkliste

So findest du eine gute, gewaltfreie Hundeschule oder Hundetrainer:in
Du suchst eine Hundeschule oder Trainer:in, die ohne Druck und Strafe arbeitet?
Mit dieser Checkliste kannst du gezielt nach positiven, gewaltfreien Trainingsmethoden suchen
und die richtige Wahl treffen.

Vor der Kontaktaufnahme:
Recherche

Methoden prüfen

  • Die Website/Facebook-Seite erwähnt positive Verstärkung, Belohnungsbasiertes Training, gewaltfreie Methoden.
    Es gibt keine Hinweise auf Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder, Ruck-Methoden oder „Dominanz“-Theorien.
  • Die Trainer:in hat Studienlehrgänge absolviert, die den erfolgreichem Abschluss durch eine Urkunde und/oder eine Zertifizierung belegen.

Bewertungen & Empfehlungen
Es gibt positive Bewertungen von anderen Hundehalter:innen (Google, Facebook, Foren).

  • Die Bewertungen erwähnen, dass die Trainer:in geduldig, einfühlsam und individuell arbeitet.
  • Keine Warnsignale wie „harte Hand“, „konsequent durchgreifen“ oder „der Hund muss gehorchen“.

Beim ersten Kontakt: Die richtigen Fragen stellen

Fragen zur Trainingsphilosophie

  • „Wie gehen Sie mit ängstlichen/aggressiven Hunden um?“
    → Akzeptable Antwort: Mit Geduld, positiver Verstärkung, Desensibilisierung.
  • „Welche Hilfsmittel setzen Sie ein?“
    → Akzeptable Antwort: Geschirr, Leckerlis, Clicker, Spielzeug – nicht Würgehalsband, Stachelhalsband, Elektrogeräte.
  • „Was tun Sie, wenn ein Hund nicht gehorcht?“
    → Akzeptable Antwort: Ursache klären, Training anpassen, Stress reduzieren – nicht „durchsetzen“, „Korrektur geben“.

Fragen zur Qualifikation

  • „Wie haben Sie Ihre Ausbildung gemacht?“
    → Seröse Trainer:innen nennen Zertifikate, Fortbildungen, Praxis.
  • „Arbeiten Sie mit Tierärzt:innen oder Verhaltensberater:innen zusammen?“
    → Gute Trainer:innen haben ein Netzwerk für schwierige Fälle.

Beim Probetraining: Worauf du achten solltest

1. Atmosphäre & Umgang mit den Hunden

  • Die Trainer:in ist ruhig, geduldig und erklärt verständlich.
  • Die Hunde wirken entspannt und motiviert – nicht ängstlich oder gestresst.
  • Es gibt keine lauten Kommandos, Rucke an der Leine oder körperliche Korrekturen.

2. Individuelles Eingehen auf deinen Hund

  • Die Trainer:in nimmt sich Zeit, deinen Hund kennenzulernen und fragt nach seinen Besonderheiten.
  • Sie/Er erklärt dir, wie du Stresssignale erkennst und wie du darauf reagieren solltest.
  • Sie/Er erklärt dir die Gründe für Stressverhalten und -auslöser.
  • Du fühlst dich ernst genommen und nicht unter Druck gesetzt.

Warnsignale: Finger weg von dieser Hundeschule/Trainer:in!

  • „Der Hund muss wissen, wer der Chef ist.“ → Veraltete Dominanztheorien!
  • „Ein Ruck am Halsband hat noch keinem Hund geschadet.“ → Falsch! Das kann zu Verletzungen und Angst führen.
  • „Der Hund ist einfach stur.“ → Meist steckt Stress, Unsicherheit oder Überforderung dahinter.
  • Keine Transparenz über Methoden oder Qualifikation.
  • Hunde zeigen Angst (eingeklemmter Schwanz, Gähnen, Wegdrehen) während des Trainings (Betrachte die Fotos und Videos sehr genau auf der Trainer-Website. Du kannst es den Hunden ansehen, ob ihnen das Training Freude bereitet). Achte darauf, ob die Hunde vielleicht zwei Halsbänder oder ein Halstuch tragen. Darunter könnte ein Stachelhalsband oder Elektroschock-Halsband versteckt sein.
  • Welche Geschirre tragen die Hunde? Es gibt Geschirre, die sich unter den Achseln der Vorderläufen zusammenziehen, wenn der Hund zu schnell geht. An den Achseln liegen empfindliche Nerven, die Schmerzen verursachen, sobald sich durch Zug das Geschirr zusammenzieht.
  •  Wird mit einer einfachen Schlaufe um den Hals der Hund geführt? Die Schlaufe zieht sich sofort unkontrolliert zusammen, wenn der Hund an der Leine zieht. Dies schnürrt dem Hund nicht nur die Luft ab, sondern kann massive Halsverletzungen verursachen.

Rechtliches: Wann du Tierquälerei melden solltest
Falls du in einer Hundeschule oder bei einer Trainer:in grobe Misshandlung beobachtest – z.B. Schläge, Tritte, Würgen, Elektroschocks oder absichtliche Schmerzzufügung – ist das nicht nur unethisch, sondern auch strafbar (§ 17 TierSchG).

Du kannst und solltest solche Vorfälle melden:

Beim örtlichen Veterinäramt (zuständig für Tierschutz)
Bei der Polizei (bei akuter Gefahr oder schwerer Misshandlung)
Bei Tierschutzorganisationen wie Deutscher Tierschutzbund oder TASSO
Wichtig: Dokumentiere Vorfälle (z.B. mit Video/Foto, Zeugenaussagen) und handle, wenn du das Gefühl hast, dass ein Hund Leid oder Schmerzen zugefügt wird.

Deine Meldung kann anderen Hunden helfen!

Meine eigene Erfahrungen
Bevor ich die Studienlehrgänge zur Hundepsychologin und zur Hundetrainerin absolvierte, besuchte ich mit Roco eine Hundeschule, die mit Wasserflaschen die Hunde einschüchterte und meinem Hund sogar eine große Blechdose (mit Steinen gefüllt) an den Kopf warf, als er das Holz-Gartenhaus markierte. Die Blechdose traf Roco knapp über dem Auge, und es war eher ein Abwerfen als, dass die Dose ihm vor die Beine geworfen wurde. Die Trainerin sagte: “Er darf das Haus nicht markieren!” Ich war sprachlos in dem Moment. Auch wurden die Hunde auf den Boden gedrückt, wenn sie das Kommando nicht gleich ausführten. Heute wäre ich nicht mehr sprachlos, sondern würde direkt handeln.

Nach dem Probetraining: Entscheidung treffen

Reflexion

  • Mein Hund wirkte entspannt und motiviert.
  • Ich habe kein schlechtes Gefühl und verstehe die Methoden.
  • Die Trainer:in hat konkrete, positive Lösungen für unsere Probleme angeboten.

    → Wenn alles zutrifft: Super, du hast eine gute Wahl getroffen!
    → Wenn nicht: Suche weiter – dein Hund verdient das Beste!

EXTRA-TIPPS

Vertraue immer deinem Bauchgefühl!

Wenn etwas „komisch“ wirkt, ist es das oft auch.
Besuche mehrere Hundeschulen zum Vergleich.
Frag andere Hundehalter:innen nach ihren Erfahrungen.

Dog Human Walk
Inh. Tatjana Schröder
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