Dog Human Walk Hundeschule Rheinland Pfalz Bitburg Wittlich Trier Luxemburg Nordrhein Westfalen Notfallhund

Meine Geschichte

Meine Reise ins Leben der Hunde

Dog Human Walk

Als mein Hund während der Trainingsstunde in der Hundeschule von der Trainerin mit einer mit Steinen gefüllten Blechdose abgeworfen wurde, und die Hundepsychologin mir nicht helfen konnte, nahm ich die Verantwortung für das gemeinsame Leben mit Roco selbst in die Hand.

mein Hund Roco
Dog Human Walk
“Verbringe so viel schöne Zeit wie du nur kannst
zusammen mit deinem Hund.
Dein Fokus sollte immer auf euer Wohlergehen liegen!”
Im Jahr 2020 musste ich meinen Seelenhund, meinen besten Freund und Weltveränderer gehen lassen. Fast 15 Jahre durfte Roco alt werden, und beinah ganze 10 Jahre begleitete er mich an meiner Seite. Er war eine starke Persönlichkeit, unglaublich stur und hatte lange sensible Antennen für Emotionen und Stimmungen. Unsere Anfangszeit war für uns beide eine große Herausforderung. Er war ein Angsthund, spielte nicht, nahm keine Leckerli, hatte Jagdtrieb ohne Ende und zog so stark wie ein Stier an der Leine. Alles, was er scheinbar nur wollte, war, Laufen, Laufen und Laufen. Draußen hatte ich keinen Zugang zu ihm. Wollte ich links abbiegen, wollte er rechts abbiegen. Wollte ich weitergehen, wollte er stehen bleiben. Im Wald oder auf den Feldern schien er in seine eigene Welt eingetaucht zu sein. Statt mir zu folgen, wollte er grundsätzlich seinen eigenen Weg gehen und blieb einfach sitzen, wenn sein Ziehen an der Leine ihn keinen Schritt weiter brachte. Im Haus war Roco unauffällig. Er war immer in meiner Nähe, genoss die Streicheleinheiten, hatte aber Angst vor Menschen und wollte mit Artgenossen nichts zu tun haben. Da blieb irgendwie mein Wunsch auf der Strecke, einem Notfallhund aus dem Tierschutz ein besseres Leben zu schenken und vor allem ihm meine Welt zu zeigen. Doch in dem Augenblick, als ich die Verantwortung für unser gemeinsames Leben selbst in die Hand genommen hatte, ihn so annahm wie er war, erkannte ich, dass dieser Hund mich schon längst in seine Welt gelassen hatte. Eine besondere Reise hatte begonnen.
Der Anfang
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Ich muss etwas mit meiner Geschichte ausholen, denn sie beginnt eigentlich schon im Jahr 2007, als ich für zwei Tage beruflich in Valenzia war. Ich genoss gerade die Pause auf der offenen Hotelterrasse bei einem Kaffee und las in einem Buch, als sich einfach aus dem Nichts ein großer blonder Hund neben mich setzte und seine Schnauze auf meinen Arm legte. Ich ließ ihn, sah ihn kurz an, lächelte, sagte aber kein Wort zu ihm und las weiter in meinem Buch. Nach kurzer Zeit verschwand er wieder.

Nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte, ging ich zu meinem Appartement. Hier gab es auch eine Terrasse, die über eine kleine Treppe zu erreichen war. Es dauerte nicht lange, als auf einmal ganz langsam und vorsichtig die Nase des blonden Hundes erschien. Er stand auf der obersten Treppenstufe, sah mich an, kam näher und legte sich zu mir. Er war ganz ruhig, trug ein Halsband und schien also zu jemandem zu gehören. Mir fiel auf, dass er eine verletzte Pfote hatte, die allerdings versorgt war. Ich sah eine kleine rasierte Stelle an seinem Vorderbein und, dass die Wunde genäht worden war. Es schien ihm gut zu gehen, denn er humpelte nicht, hatte wohl keine Schmerzen und einen Menschen, der sich um ihn kümmerte. Dennoch fragte ich mich, warum dieser schöne Hund alleine unterwegs war. Ich gab ihm Wasser, und wir verbrachten den Nachmittag zusammen. Wir waren gerade auf einem Spaziergang, bei dem ich dem Hund folgte, der zwischendurch immer stehen blieb, um auf mich zu warten, als ich an meine Rückreise an diesem Abend dachte. Ich musste zurück, um meine Sachen zu packen. Ich blieb also stehen, und als hätte er es verstanden, was meine Gedanken waren, ging er jetzt ohne sich nach mir umzudrehen weiter seinen Weg. Hatte er doch vorher immer auf mich gewartet, so tat er es in diesem Moment nicht. Es gab in dem Sinne also keinen Abschied. Nur den gesendeten Gedanken an ihn: Ich danke dir für diesen wunderschönen Nachmittag. Und bitte pass’ auf dich auf. In Deutschland angekommen, war natürlich noch dieser Hund in meinem Kopf. Alles schien aber normal wie immer zu sein, bis mir am nächsten Morgen erzählt wurde, dass der Hund vor der Tür meines Appartements erschienen war und auf mich gewartet hatte. Er bekam Brot und Wasser, blieb noch einen kurzen Moment und war dann wieder gegangen.  
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Der Stein geriet ins Rollen

Wer war dieser Hund? Zu wem gehört er? Wo ist er jetzt? Wie geht es ihm? Wartet er heute wieder an meinem Appartement? Was ist, wenn die Menschen ihn nicht mögen und ihn fortjagen? Ich hatte plötzlich tausend Fragen zu diesem Hund. Aber keine einzige Antwort. Einige Kollegen, die noch vor Ort waren, fragten überall nach, ob jemand diesen Hund kennen würde. Selbst das Hotelpersonal hatte angeblich diesen Hund vorher noch nie gesehen. Ich hatte Fotos von ihm gemacht, aber niemand kannte ihn oder wusste etwas über ihn. Niemand hatte ihn mehr gesehen und die Suche um das Hotelgebiet war erfolglos. Er war weg und spurlos verschwunden. Es blieb nur noch die Erinnerung an diesen einen besonderen Nachmittag.
Noch ein Jahr suchte ich nach ihm. Kollegen, die nach Valenzia reisten, fuhren das Gebiet um das Hotel ab. Ohne Erfolg. In dieser Zeit recherchierte ich zusätzlich im Internet. Ich schrieb spanische und deutsche Tierschutzvereine an und fragte, was ich tun könnte, um diesen Hund zu finden. Sie empfahlen mir Internetseiten von öffentlichen Tierheimen und sogar Tötungsstationen in Spanien zu besuchen. Falls ihn jemand dorthin gebracht hat, könnte ich ihn vielleicht auf einer der Websites finden.

Ich fand viele tolle und schöne Hunde; nur nicht ihn. Jedoch fand ich in den folgenden Monaten heraus, wie wenig ich über Tierschutzhunde bzw. das Leben der Straßenhunde wusste. Schon allein das Wissen, dass es Tötungsstationen gibt. Hunde, die in einer festgelegten Zeit kein Zuhause finden, werden eingeschläfert. Sie sind gesund und vermittelbar. Das einzige was ihnen fehlt ist ein Zuhause. Ich war naiv zu glauben, dass es den Tieren in einem Tierheim gut gehen und sie alle ein Zuhause finden würden. Ich glaubte daran, dass jeder Tierbesitzer sein Tier bis an sein Lebensende mit ihm verantwortungsvoll und liebevoll umgehen würde. Stattdessen werden viele Familienhunde einfach auf die Straße gesetzt. In Spanien und in anderen Ländern ist es völlig normal.

In jedem Land herrschen andere Umstände. In jedem Land werden Tiere in Bezug auf ihre Wertigkeit unterschiedlich eingestuft. Aufgrund des neuen Wissens, denn ich recherchierte dann nicht mehr nur in Spanien, sondern in vielen anderen Ländern weiter, war für mich klar, der nächste Hund kommt aus dem Tierschutz und sollte ein Notfallhund sein.
Nach über einem Jahr gab ich meine Suche nach dem großen Blonden zwar auf, was mir sehr schwer fiel, aber dafür war die Entscheidung getroffen, dass ich einen Hund adoptieren wollte. Bis dahin hatte es aber noch einmal ein Jahr gedauert, denn diesen Notfallhund musste ich erst finden.

Der Notfallhund

Wir fuhren viele Kilometer und besuchten viele deutsche Tierheime. Wir sahen viele Hunde, die dringend ein Zuhause brauchten, aber irgendwie fühlte sich nichts richtig an. Ich wollte nicht irgendeinen Hund, den vielleicht das Tierheim unbedingt vermitteln wollte. Uns wurden einige Hunde gezielt vorgestellt, aber keiner war dabei, bei dem ich sagen konnte: Ja, er bzw. sie ist es. Das Aussehen war mir unwichtig, die Vorgeschichte oder das Alter interessierten mich nicht. Scheinbar gab es ein Kriterium, das ich nicht in Worte fassen konnte. Und so kam ich zurück auf Spanien, wahrscheinlich unbewusst durch mein Erlebnis angetrieben, und durchforstete die Websites spanischer Tierschutzvereine. Ja, und da war mein Notfallhund. Roco hieß er. 5 Jahre alt, lebte in einem spanischen Shelter in Malaga und war als Notfallhund ausgeschrieben, weil niemand einen Zugang zu ihm bekam. Er wurde von seiner Familie mit zwei Jahren abgegeben. Sie wollten ihn nicht mehr. In den drei Jahren im Tierheim sah Roco auf den Fotos optisch besser aus, hatte aber inzwischen innerlich sehr stark abgebaut und sich aufgegeben, dass die Tierschützer Sorge hatten, er würde sterben.
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2007
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bis
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2010
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2010
Meine Entscheidung fiel sofort. Das war er, den ich gesucht hatte. Mir war es so klar, dass er bei mir einziehen wird. Nach nur wenigen Tagen kam die Vorkontrolle zu mir nach Hause und es stand nur noch eine Sache im Weg – der Transport nach Deutschland. Es musste ein Flugpate gefunden werden, der Roco von Malaga mitnehmen konnte. Wie lange dies dauern würde, konnte der Verein mir nicht sagen, denn Flugpaten seien rar. Ich hatte so lange nach diesem einen Hund gesucht, und nun sollte ich eine ungewisse Zeit lang noch auf ihn warten? Es war alles für ihn vorbereitet. Wie lange sollte ich auf ein leeres Hundebett schauen? Ich wollte nicht warten. Also buchte ich meinen Flug nach Malaga und holte ihn zusammen mit zwei anderen Tieren persönlich dort ab.
Herzlich Willkommen in meiner Welt
Es war Nacht, als wir beide vom Flughafen nach Hause fuhren. Während der Fahrt war er in der Flugbox und schien zu schlafen. Ich redete die ganze Zeit mit ihm und beobachte ihn über den Rückspiegel. Die Fahrt war ruhig. Zuhause angekommen, ließ er sich ohne Probleme aus der Box holen. Da war er nun. Ich zeigte ihm sein neues Heim, und er lief durch die Räume und die Treppe hinauf, als würde er schon alles kennen. Alles war so problemlos; von Angst überhaupt keine Spur. Im Wohnzimmer wieder angekommen stand er vor mir, und wir sahen uns an. Dünn war er. Er hatte eine eckige Figur, sein Fell lag platt an seinem Körper und wirkte strohig, und dann diese schönen Augen. Was er wohl dachte? Jetzt erst nahm ich den Augenblick wahr, ihn langsam zu streicheln und ihm “Herzlich Willkommen in meiner Welt” zu sagen. Keine Ahnung, warum ich es nicht früher tat. Vielleicht, weil wir beide gerade den Moment der Ruhe hatten.
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Die ersten Nächte schliefen wir zusammen im Wohnzimmer. Roco auf dem Boden und ich auf der Couch. In der Nacht drehte Roco immer seine Runde. Er ging durch das Haus, auch die Treppe hinauf, in jedes Zimmer und bevor er sich wieder hinlegte, kam er bei mir vorbei und beschnüffelte meinen Kopf oder mein Gesicht, je nachdem wie ich auf der Couch lag. Tagsüber konnte ich ihn mit ins Büro nehmen, wir gingen spazieren, den Nachmittag verschlief er und abends gingen wir die letzte Runde. An sich hatten wir keine Probleme.

Die Hundeschule

Nach etwa zwei Wochen zeigte Roco, dass er Angst vor Männern hatte. Andere Menschen durften ihm nicht näher kommen, dann flüchtete er. Artgenossen, wie ich dann später in der Hundeschule feststellte, interessierten ihn nicht. Im Freilauf ging er ihnen immer aus dem Weg. An der kurzen Leine zog er und sein Jagdtrieb war extrem groß. Wenn ich ihn ansprach, reagierte er überhaupt nicht. Er sah noch nicht einmal zu mir herüber. Wenn wir mit der Schleppleine unterwegs waren, zeigte er mir wie stur er sein konnte. Laufen ohne Stop und die Richtung bestimmte er. Andernfalls setzte er sich hin und wartete bis ich ihm nachgab. Ich konnte mich verstecken (20 Meter Schleppleine, sich zu verstecken war manchmal möglich), das interessierte ihn überhaupt nicht. Er setzte sich hin und wartete bis ich wieder zu ihm zurückkam. In meinem Versteck hätte ich verhungern können, währenddessen sah er sich die Umgebung an.
Wenn es Situationen gab, die er nicht einschätzen konnte, zitterte sein ganzer Körper. Er klebte regelrecht am Boden fest und bewegte sich dann keinen Zentimeter mehr. Alleine lassen, nur ohne ihn aus dem Raum gehen, war nicht möglich, dann verfiel er in Panik. Waren wir allein zusammen Zuhause, hatten wir allerdings keine Probleme.
Auf Empfehlung besuchte ich eine Hundeschule und erhoffte mir Unterstützung bei den Problemstellungen und tiefer gehende Erklärungen zu seinem Verhalten. Schon nach nur zwei Wochen kündigte ich den Vertrag und ging nicht mehr hin.

Die Trainingsempfehlungen bzw. -maßnahmen beinhalteten Zwänge, Druck und körperliche Gewalt. Leinenruck, dem Hund auch körperlich klar machen, wer das Sagen hat oder den Hund in Übungen hineinzwingen, ungeachtet dessen, wenn er vor Angst blockiert. Im Freilauf wurde Roco von der Trainerin mit einer großen Blechdose, die mit Steinen gefüllt war, abgeworfen und über dem Auge getroffen. Der Grund dafür: Er hatte das Holzhaus markiert.

Ansatzweise wusste ich es schon zu dieser Zeit, dass diese Trainingsansätze veraltet und falsch waren. Und ich stelle mir heute immer noch die Frage: Wie kann sich mit diesen Trainingsmaßnahmen Vertrauen aufbauen? Denn diese gibt es heute immer noch!
Die Hundepsychologin
Das Thema “Hundeschule” ließ ich damit schnell hinter mir und kontaktierte eine Hundepsychologin. Zwei Stunden dauerte ihr Besuch. Nachdem sie ihren Standard-Fragebogen abgearbeitet hatte, sah sie sich Roco auf einer Wiese an. Wir ließen ihn an der Schleppleine und an der kurzen Führleine laufen.

Ihre Empfehlungen:
Er müsse ein Halti tragen, damit er das Laufen an der Leine lernt.
Ein Spielebuch, um Roco das Spielen beizubringen. Das Buch beinhaltete Tipps und Vorschläge, wie man im Haus Tunnel mit Stühlen, Tischen und Kisten baut. Aha. Durch die sollte ich meinen Hund dann schicken? Ich kaufte das Buch also nicht.
Ja und ansonsten wüsste sie es auch nicht, warum er solche Angst hat, und warum er nicht hört. Ich wollte keine weiteren Termine.
Also stand ich da mit dem Blick auf diesen Hund und fragte mich:

Wer bist du?
Warum hast du nur solche Angst?
Was kann ich für dich tun, damit ich dich verstehe? Damit du mich verstehst.
Wie können wir ein Team werden?
Was macht dich glücklich und lässt dich frei fühlen?

Der Neuanfang

Da stand ich nun mit diesem Hund, und mein Fachwissen reichte für ihn nicht aus. Ich sah nur diese eine Lösung, selbst ein Studium zur Tierpsychologie mit Spezialisierung auf Verhaltensberatung zu absolvieren. Das Studium zum Hundetrainer nahm ich dann auch gleich noch mit. Ich wollte damals alles über Hunde erfahren und wissen. Ich verschlang das Lehrmaterial und freute mich auf die Wochenenden mit praktischen und theoretischen Übungen. Schon während des Studiums krempelte ich das Zusammenleben mit Roco komplett um und setzte „das Training“ auf Null. Ich begann mit ihm noch einmal von Neuem. Nichts von dem, was in der Hundeschule empfohlen wurde, in den handelsüblichen Büchern stand oder andere gesagt hatten, war für uns noch gültig.
Komm’ nicht als “Alpha” oder als “Trainer” zu mir
Sondern komm’ als lebende Seele.
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Als Erstes nahm ich Roco so wie er war an. Ich dachte nicht mehr viel über die Probleme nach. An sich waren es einfach keine Probleme mehr. Ich wollte nur einfach Zeit mit ihm verbringen. Und diese gemeinsame Zeit so schön wie möglich für uns gestalten. Statt an der kurzen Leine, lief ich mit ihm nur noch an der Schleppleine um die Felder. Nach vier Monaten konnte er auch an der kurzen Leine gehen. Ohne einem gezielten Training. Natürlich durfte er in meinem Bett schlafen, nah bei mir sein und Streicheleinheiten einfordern, wenn er es entschied. Saßen wir auf der Couch, legte er seinen Kopf in meinen Schoß. Er lernte verschiedene Lebensmittel kennen und lieben. Bevor er sie aber aß, musste ich sie zuerst zu essen. Erst dann waren Schnüffelspiele möglich. Er spielte noch nicht, aber Leckerli suchen und nach ihnen springen waren sein Ding. Zusammen rennen, fand er toll. Er war ein Läufer, der die Natur liebte und in sich aufsog. In der Wiese sitzen / liegen, die Nase in die Luft halten und einfach nur “sein” zu dürfen. Das war unser Beginn für ein Miteinander.
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Zwei Schlüssel in sein Leben

Wir liefen auf dem Feldweg als Roco mal wieder einfach stehen blieb und in die von mir entgegensetzte Richtung blickte. Und wieder konnte ich ihn rufen so oft ich wollte, an der Leine herumzuppeln, Roco wollte nicht weiter. Wie immer setzte er sich hin und zeigte mir seinen charmanten Rücken. Der eine saß da und der andere – ich – stand da. 20 Meter zwischen uns. Zehn Minuten? Keine Ahnung wie lange wir dieses Bild abgaben 🙂 Jedenfalls, ich atmete tief durch und ging dann zu ihm. Ich folgte seinem Blick, konnte aber nichts sehen. Also gut, dann hockte ich mich neben ihn auf den Boden und suchte den Horizont ab. Irgendetwas musste ja da sein, denn er starrte die ganze Zeit irgendwohin. Tja, und dann nahm ich einen winzigen Punkt wahr, der sich weit weg von uns entlang der Feldlinie am Horizont bewegte. Ich sah Roco an und zeigte auf diesen Punkt. Was macht er? Dreht sich zu mir herum, schien zu lachen, leckt mir über die Wange und geht los in den von mir vorhin angezeigten Weg. “Hast du es endlich gesehen?”, so wohl seine Worte.

Ich war sprachlos. Was war das gerade? Den Rest des Spazierganges verbrachte ich damit, über diese Situation nachzudenken. Wir waren jetzt anders unterwegs. Eine andere Atmosphäre herrschte, denn er sah oft zu mir, blieb stehen und wartete auf mich bis ich ihn erreichte und gingen dann zusammen weiter. Was war geschehen? Was ich während der folgenden Spaziergänge feststellte, war, dass ich gedanklich anders bei ihm war. Ich sah, was er sah. Beruflich komme ich aus dem Marketing Sektor. Ich war ein anderes Tempo und eine andere Sicht der Dinge gewohnt; immer nach einem großen Ziel ausgerichtet, und sah die kleinen Geschehnisse nicht mehr. Das änderte sich nun schlagartig, und mein Kopf wurde mit jedem Spaziergang freier. Ich dachte nicht mehr an die Arbeit oder an andere Dinge. Ich fing an mit Roco unsere Umwelt wahrzunehmen, die Natur mit ihren kleinen Ereignissen. Zum Beispiel eine Wiese voller kleiner Grashüpfer, die erst kürzlich geschlüpft waren. Mein Handy schaltete ich nun immer ab. Die Zeit, die wir draußen verbrachten, gehörte von da an nur uns.
Und dennoch, ich konnte machen, was ich wollte; rief ich ihn, kam er nicht. Geschweige denn, dass er zu mir herübersah. Keine Chance. Sechs Monate waren inzwischen vergangen, stellten wir dann endlich fest, dass er taub war. Wie sollte er mich da hören können? An die Empfehlungen der Hundeschule darf ich gar nicht denken. Endlich fiel uns noch ein weiterer Schlüssel zu Rocos Tür in die Hände, und wir lernten über die Körpersprache miteinander zu kommunizieren. Zusammen mit einer lieben Freundin und ihren beiden Hunden kam dann auch das Spielen. Die Verständigung klappte immer besser, und in der Tat setzte auch Roco die Körpersprache so ein, dass ich ihn besser verstehen konnte. Das Vertrauen konnte endlich wachsen, und die Ängste wurden weniger.
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Erkenntnisse
Durch meine Recherchen zum Thema “Straßenhunde” hatten sich einige Freundschaften zu Tierschützern in verschiedenen Ländern entwickelt. So reiste ich zum Beispiel oft nach Sizilien und Bulgarien. Jeder Besuch war beeindruckend und voller Erlebnisse. Jedes Mal gab es Neues für mich zu lernen.

70 bis 100 Hunde, die auf einem Grundstück mit ihren Tierschützern leben und mit ihnen das Haus teilen. Noch heute ist das so. Ich war überrascht, wie gut Menschen und Hunde in solch einer Situationen zusammenleben können. Es gibt kein Training. Dafür ist überhaupt keine Zeit. Hunde werden vermittelt und neue Hunde von der Straße ziehen ein.
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Du findest an einem Tag vielleicht zwei Notfallhunde, denen es gesundheitlich nicht gut geht oder weil die Menschen sie nicht in ihrem Dorf dulden. Sie werden eingesammelt, zum Tierarzt gebracht, durchgecheckt und behandelt. Darauf werden sie mit nach Hause genommen. Je nach Zustand des Tieres, wird es natürlich separiert. Ich erinnere mich an einen Hund, den wir von der Straße holten, der in der Nacht in meinem Bett schlief. Ein Straßenhund, der die körperliche Nähe des Menschen suchte und so sehr brauchte. In manchen Nächten waren es zwei oder drei Hunde, mit denen ich das Bett teilte und nicht wusste, wie ich liegen sollte 🙂
Ich erinnere mich noch genau an die Worte: “Geweint wird später. Im Tierschutz geht es vorrangig erstmal darum, das Leben des Tieres zu retten. Und wenn dann noch Zeit bleibt, kannst du deinen Gefühlen freien Lauf lassen.”

Es gibt viele Perspektiven den Tierschutz zu betrachten. Wenn er seriös und im Sinne der Tiere stattfindet, ist er zwingend notwendig. Es gibt sehr viel Leid auf der Straße. Allerdings auch sehr viel Freude, wenn wir sehen, dass Straßenhunde eine Chance bekommen und sich in einer Familie wohl fühlen. Für diese Hunde braucht es in erster Linie Verständnis, Zeit und Geduld. Das Training am Grundgehorsam sowie das Aufstellen von Regeln wie “Das darfst nicht, und das darfst du nicht.” ist erstmal so unwichtig.
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Durch Roco und die Besuche im Ausland habe ich sehr viel gelernt und viele Erkenntnisse gewonnen. Vor allem aber habe ich gelernt, dass es immer auf den Menschen ankommt, ob sich eine harmonische Kommunikation zwischen Hund und Mensch entwickeln kann. Es heißt doch: “Du bekommst den Hund, den du brauchst!” oder “Tiere spiegeln ihre Menschen.” An diesen Aussagen ist etwas Wahres dran!

Natürlich können sich Hunde unserem Leben anpassen. Gilt nur die Frage zu berücksichtigen, sind sie mit unserem Leben oder mit unserer Art zu leben wirklich glücklich? Wenn wir Stress oder Probleme haben – Krankheit, mit der Arbeit oder mit was auch immer. Vielleicht hat der Mensch einen hektischen Haushalt, einige Kinder und regelmäßig viel Besuch? Es gibt Lebensumstände, die ein Hund ertragen muss. Könnten sie aber ihre Koffer packen, würden sie ausziehen. Dann gibt es die Hunde, die durch ihr Verhalten zeigen, dass etwas in ihrem Umfeld nicht stimmt. Und dann gibt es noch diese, die krank werden. So viele Möglichkeiten sich auszudrücken haben Hunde ja nicht.
Rückblick
Ich wollte eigentlich nur einem Notfallhund ein besseres Leben geben. Und die Studienlehrgänge wollte ich damals eigentlich nur für mich und Roco machen.
Und jetzt?
Jetzt blicke ich auf mehrere Jahre in der Tätigkeit als Hundepsychologin
mit Spezialisierung auf Verhaltensberatung und als Hundetrainerin zurück.
Ich unterstütze Menschen mit ihren Hunden,
die unter anderem dasselbe Problem haben, wie ich damals hatte.
Wie ich selbst gelernt habe, kann die Veränderung der Sichtweise, von Verständnis und Verstehen für das eine oder andere auf einmal das Zusammenleben mit dem Hund ganz leicht machen! Allerdings braucht es dafür den Willen über den Tellerrand zu schauen, und den Fokus vom Training zum perfekten Hund weg und stattdessen auf das Wesentliche zu richten. Nämlich auf die Bedürfnisse der Menschen und ihrer Hunde und diese auf einen Nenner zu bringen! Dafür braucht es kein starres 08/15 Training am Grundgehorsam!

Die Wissenschaft

Die Wissenschaft ist schon sehr viel weiter als öffentlich publiziert wird. Ein Teil der jeweiligen Bereiche ist noch nicht miteinander verknüpft. Das heißt, neue Erkenntnisse sind noch nicht in andere Fachgebiete aufgenommen worden. Wenn davon gesprochen wird, dass unser Umfeld unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit bestimmt, trifft dies nicht nur auf den Menschen zu. Jedes Lebewesen ist davon betroffen.

Unsere Hunde brauchen keine Watte, ABER, sie brauchen ein Umfeld, das ihnen eine klare Orientierung vorgibt, Sicherheit, Geduld, Zuneigung, Struktur sowie einen zuverlässigen Partner an ihrer Seite. Ihr Umfeld bestimmt der Mensch!

Wenn das Umfeld des Menschen nicht stimmig ist, so ist es völlig klar,
dass das Umfeld für den Hund ebenfalls nicht stimmig ist.
Weil beide Lebewesen zusammenleben, ist es nur logisch,
dass die meisten Verhaltensauffälligkeiten entweder hausgemacht sind oder durch ein traumatisches Ereignis beim Menschen oder beim Hund verursacht wurden.
Schauen wir doch genauer hin,
bevor wir nur am Verhalten des Hundes etwas verändern wollen!
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Senior Roco
Er war ein so verdammt stolzer Spanier mit einer so starken Persönlichkeit.
Selbst als ihn seine Hinterläufe nicht mehr tragen wollten. Ich werde nicht vergessen, wie sehr er sich freute, mit dem Rolli ohne meine Hilfe laufen zu können!
So viel Witz und Humor hatte er.
Vor allem aber:
So viel Geduld mit mir!!!
Ich danke dir von ganzem Herzen.
Ich kann gar nicht in Worte fassen,
wie sehr ich dich vermisse!
Die Zeit mit dir war viel zu kurz.
Aber so so wertvoll für mich!!!
Und:
Danke an den großen Blonden, der den ersten Stein ins Rollen brachte.
Die Frage bleibt: Wo bist du?
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