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Verhaltensauffälligkeiten beim Welpen

Welpen zu erziehen und zu trainieren sind zwei unterschiedliche Bereiche, was vielen Hundehaltern nicht bekannt ist. Leider erreichen mich immer mehr Hundehalter, deren Hunde zwischen 6 und 10 Monate alt sind. Ihre Hunde zeigen Verhaltensauffälligkeiten wie zum Beispiel Hyperaktivität, übermäßige Aufregung, beißen, Zerstörung von Gegenständen, Unruhe, Leinenaggression, aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen oder auch Menschen. Die Grundkommandos scheinen die Hunde auch einfach vergessen zu haben.

Was ist passiert, dass sich ein kleiner süßer Welpe so entwickeln konnte?

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Wie es sich für einen pflichtbewussten Hundehalter gehört, wurde eine Welpengruppe in einer Hundeschule gleich von Beginn an besucht. Auch am Grundgehorsam würde geübt. Und eigentlich war der kleine Hund auch völlig unauffällig. Erst mit der Zeit traten die Probleme mit ihm auf, dass er nicht mehr auf Kommandos hörte und mit anderen Hunden nicht mehr zurechtkam. Einige entwickelten plötzlich Unsicherheiten oder wurden sogar sehr ängstlich gegenüber Gegenständen, Menschen oder auch Hunden.

Der Hundetrainer wurde um Hilfe gebeten,
und es folgten Antworten wie diese
:
– Dein Hund unterwirft sich dir nicht. Der braucht mal eine ordentliche Ansage.
– Wir bringen ihn mit einem dominanten Hund zusammen. Der wird deinen Hund schon zurechtweisen.
– Wenn sich dein Hund nicht an die Regeln halten kann, müsst ihr den Freilauf verlassen.
– Du musst dich deinem Hund gegenüber durchsetzen.
– Benutze eine Wasserflasche; sperre ihn in einen anderen Raum oder in die Box; zeige ihm, wo er seinen Platz hat,
– Du musst mehr am Grundgehorsam arbeiten und ihm gegenüber konsequenter sein,
– er ist nicht ausgelastet, du musst noch einen Kurs buchen … und
einige der wahnsinnigsten Antworten, die ich bisher gehört habe:
Damit dein Hund weiß, wer der Herr im Haus ist:
– musst du dich auf deinen Hund setzen,
– ihn auf den Rücken legen,
– ihn ordentlich am Nacken packen,
– ihn richtig zusammenstauchen,
– da hilft nur noch ein Korallenhalsband oder ein Zughalsband,

Wenn du diese Empfehlungen liest, wie fühlt sich das an?!

Wen wundert es da noch, wenn aus einem unschuldigem
Welpen im Laufe der Zeit ein Nervenbündel wird?

Nicht nur mit Welpen wird so umgegangen. Auch erwachsene Hunde leiden unter solchen Empfehlungen, die von unwissenden Hundehaltern leider umgesetzt werden, wenngleich sie Bauchschmerzen dabei haben.
Ich finde es unbeschreiblich traurig, dass es noch immer Trainer gibt, die fest daran glauben, dass Druck und derartige Maßnahmen die einzige Lösung sind, um ein Verhalten zu ändern. Scheinbar denkt niemand darüber nach, dass, wenn der Hundehalter von Beginn diese eine Hundeschule besucht hat, die Ursachen der Verhaltensauffälligkeiten in der Art und Weise des Trainings liegen könnten! Wenn der Fokus nur auf das Training am Grundgehorsam gerichtet ist, und es für ihn keine eigene Entwicklungsmöglichkeit gibt, dann sind Verhaltensauffälligkeiten vorprogrammiert! Und wenn der Mensch seinen Alltagsstress nicht loslassen kann und seine Emotionen Zuhause oder bei der Interaktion mit seinem Welpen nicht kontrollieren kann, wird er für seinen Welpen kein zuverlässiger und vertrauensvoller Partner sein!

Wir wünschen uns doch eine Freundschaft mit unserem Hund. Geht man dann so mit Freunden um? Zu dem ist ein Welpe ein junges Lebewesen, das die Welt noch nicht kennt. Schicken wir unsere Kleinkinder gleich auf das Gymnasium? Warum zeigen wir unserem Welpen nicht mit Spaß und Begeisterung seine neue Welt und Umgebung? Lassen ihn sich in seinem Tempo ausprobieren, fördern die Neugierde und erfreuen uns daran, wenn er kleine Aufgaben schon bewältigen kann. Es ist so einfach eine vertrauensvolle Freundschaft mit ihm aufzubauen. Und es gibt auch für den Hundehalter so Vieles an seinem Welpen zu entdecken. Stattdessen sind die meisten damit beschäftigt, ihren Welpen durch das intensive Gehorsamkeitstraining und viele Kurse wie auch strenge Regeln eher von sich “wegzusortieren”.

Der Aufbau von Vertrauen sollte an oberster Stelle bei einer Welpenerziehung stehen. Nur so kann sich eine Freundschaft entwickeln, an der beide Seiten Freude haben werden! Gleiches gilt auch für erwachsene Hunde, vor allem für die, die aus dem Tierschutz kommen!



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