Verhaltenskodex
für das Zusammenleben
mit deinem Hund

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Wusstest du, dass es nicht notwendig ist, dass wir uns unserem Hund gegenüber wie ein “Alphatier” aufspielen? Dass dies schon seit Jahren aus den Hundewissenschaften verbannt wurde?
Um ein harmonisches Zusammenleben mit unserem Hund zu ermöglichen, ist es wichtig,
zu wissen, wie unser Hund lernt und sich körpersprachlich ausdrückt.
Wenn du deinen Hund einschüchterst, körperlich wie auch psychisch, wird dein Hund erstens nicht gut lernen und zweitens dir nicht mehr vertrauen. Hunde leben in einem flexiblen Familienverband. Wie sagt man so schön? “Die Familie hält zusammen und Familienmitglieder sind füreinander da.

Ein Mensch und sein Hund bilden ein gutes Team,
wenn sie einander respektieren, sich vertrauen und
sich wie Freunde begegnen.
Es liegt in der Natur eines Hundes, sich seiner Umgebung stets anzupassen. Er kann nur im Rudel überleben. Wenn sein Umfeld ihm Stress bereitet und ihm die Freude am Leben nimmt, selbst dann noch strebt der Hund nach Anpassung. Zuerst wird er durch sein Verhalten versuchen, sein Umfeld wieder in Balance und Harmonie zu bringen. Gelingt es ihm nicht, weil sich zum Beispiel seine Menschen oder die Umstände um ihn herum nicht ändern, wird entweder sein Verhalten schlimmer und/oder er wird krank wie der Mensch, der ständig im Stressmodus lebt.
Ein erwachsener Hund gleicht dem Wesen eines 4jährigen Kindes! Viele Menschen vergessen das und erwarten schon von ihrem Welpen, dass er bis zum 12. Lebensmonat alle Grundkommandos beherrschen lernt und das Grundgehorsam zu 100% sitzt. Das wäre vergleichbar mit einem Kleinkind, das innerhalb weniger Monate das Abitur absolvieren und darauf gleich ins Berufsleben treten müsste.

Wenn du deinem Hund etwas beibringen
möchtest, tu dies immer ohne ihn
psychisch einzuschüchtern oder
ihm körperliche Schmerzen zuzufügen!

Noch immer weisen Hundetrainer Hundehalter an z.B. Leinenrucks, Leinenimpulse oder Schreckreize anzuwenden. Dazu gehört auch das Werfen gefüllter Dosen nach den Hunden oder das Bespritzen mit Wasser. Das Anschreien oder Ausschimpfen gehört zur Kategorie der psychologischen Einschüchterung! Fällt ein Hund im Freilauf durch grobes Verhalten im Spiel mit anderen Hunden auf, wird dieser mit einem Hund zusammen gebracht, der ihn zurechtweisen soll. Scheinbar ist es weder dem Trainer noch dem Hundehalter bewusst bzw. klar, was dieser “auffällige” Hund bei dieser Begegnung lernt.

Gewaltfreies Miteinander
Gewaltfreies Hundetraining

Mache dir immer bewusst, welche Art und Vorgehensweise du dir wünschen würdest,
wie dir jemand etwas beibringt, wovon du überhaupt nichts weißt.
Entscheide du für dich und deinen Hund, wie das Training gestaltet sein soll.
Es liegt allein in deiner Verantwortung,
dass dein Hund dich und sein Umfeld positiv wahrnimmt und mit Freude lernt.
Solltest du zurzeit eine Hundeschule besuchen, die folgende Techniken beim Training anwendet und empfiehlt, sollte es dir spätestens jetzt klar werden, dass diese Methoden deinem Hund eventuell Leid und Schmerzen zufügen können! Diese Trainingsmethoden üben negativen Druck aus und versetzen Hunde in den Stress- und später in den Angstmodus.

Entscheide dich bewusst gegen diese Trainingsmethoden wie auch Hilfsmittel!

Bei den genannten Beispielen handelt es sich um bewusst eingesetzte Maßnahmen und Hilfsmittel, die im Umgang oder im Training mit dem Hund angewendet werden!

No-Go-Hilfsmittel

Diese Hilfsmittel haben im modernen Hundetraining nichts verloren und sind teilweise verboten. Beispiele:

  • Zughalsbänder ohne Stopp
  • sich zuschnürende Führgeschirre
  • Lendenleinen
  • Schreckreize wie Schütteldosen, Wurfketten/Discs oder Spritzflaschen
  • Sprühhalsbänder (Luft, Wasser, chemische Substanzen, akustische Reize)
  • Stachelhalsbänder
  • Elektroschockhalsbänder
  • Bell-Stopp-Geräte (senden Druckluft, Wasser, chemische Substanzen od. akustische Reize aus)

No-Go-Maßnahmen

Diese Massnahmen haben im modernen Hundetraining nichts verloren und verstossen zum grossen Teil auch gegen das Tierschutzgesetz. Beispiele:

  • Futterbelohnungen kategorisch untersagen
  • den Hund im Ausleben seiner Bedürfnisse unverhältnismässig stark einschränken (z.B. schnüffeln, pinkeln)
  • dem Hund Schmerzen zufügen und/oder ihn in Angst versetzen
  • dem Hund systematisch und gezielt das Gefühl der Kontrolle entziehen
  • den Hund gezielt in eine ihn überfordernde Situation drängen (Reizüberflutung/Flooding)
  • den Hund beispielsweise zur «Unterordnung» über einen längeren Zeitraum isolieren und/oder an einen bestimmten Platz zwingen
  • psychologische Einschüchterung (z.B. sich drohend über den Hund beugen, blocken, anstarren, anschreien, anknurren, anzischen)
  • Leinenruck/Leinenimpuls
  • Schlagen und Treten
  • den Hund auf den Rücken werfen/drehen/auf den Boden drücken
  • mit den Händen Bisse imitieren, Schnauzengriff